Zahnärztliche Schlafmedizin

Erholsamer Schlaf ohne Schnarchen

Schnarchen ist für die meisten Ausdruck eines tiefen Schlafs. Für viele Menschen bedeutet es aber eine lästige Störung der gemeinsamen Nachtruhe oder sogar eine lebensbedrohliche Schlafstörung. Deshalb arbeiten wir seit mehr als 15 Jahren in einem interdisziplinären Netzwerk gemeinsam mit Schlafmedizinern und Schlaflaboren zusammen, um mit den auf unserem Fachgebiet zur Verfügung stehenden Mitteln dazu beizutragen, den betroffenen Patienten wieder zu einem erholsamen schlaf zu verhelfen.

Wie entsteht Schnarchen?
Durch die schlafbedingte Entspannung von Gaumensegel, Zunge und Schlundmuskulatur kommt es zu einer Verengung der natürlichen Atemwege. So entsteht bei jedem Atemzug eine Vibration, ein Flattern der Weichteile im Rachen, was die bekannten Schnarchgeräusche erzeugt.

Gesundheitliche Schäden entstehen, wenn durch das Zurücksinken von Unterkiefer und Zunge (besonders in Rückenlage) und das Zusammenfallen von Gaumensegel und Rachenwänden die Atemwege verschlossen werden und es zu Atemaussetzern, sog. Schlafapnoen kommt. Dadurch findet zeitweise keine Sauerstoffzufuhr zur Lunge und somit zum Gehirn und anderen Organen statt. Das hält an, bis das Gehirn diese Situation durch eine automatische, unbemerkte Weckreaktion beendet: der Unterkiefer schiebt sich wieder nach vorn, die Schlundmuskulatur strafft sich und damit öffnet sich wieder der Atemweg durch den Rachen. Dieser Zyklus kann sich über 50 mal pro Stunde in einer Nacht wiederholen.

Schlafmedizin

Hier können Sie testen, ob Sie selbst betroffen sind: Fragebogen zur Tagesmüdigkeit

Was sind die Folgen?

Da die sogenannte "Obstruktive Schlafapnoe" einerseits zu massiven Schlafstörungen, andererseits zu einer ausgeprägten Sauerstoffmangelversorgung des Gehirns und des Gefäßsystems führt, ist sie oft Ursache für vermehrte Tagesmüdigkeit mit erhöhtem Unfallrisiko z.B. beim Autofahren, für Herz-Kreislauf-Probleme und ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Schlafapnoe-Betroffene haben ohne Behandlung eine reduzierte Lebenserwartung.

Wer stellt fest, ob eine Behandlung notwendig ist und welche Behandlungsmöglichkeiten angewandt werden sollen?

Regelmäßige Schnarchgeräusche, häufiges morgendliches Unausgeschlafensein, eine erhöhte Neigung tagsüber einzunicken in Kombination mit weiteren Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum und Rauchen legen den Verdacht nahe, dass eine atmungsbezogene Schlafstörung besteht.
Spezialisierte Ärzte, insbesondere Lungenfachärzte ( Dr.med. W. Röder, Bad Reichenhall, Dr. med.T. Schrag, Bad Reichenhall, www.pneumologie-bgl.de.)und HNO-Ärzte können mithilfe eines kleinen Screening-Gerätes, das der Patient zu Hause beim Schlafen trägt, feststellen, ob überhaupt eine behandlungsbedürftige Erkrankung besteht und welche Ausprägung diese hat.

Die exakte Abklärung erfolgt dann jedoch in einem Schlaflabor, in dem der Patient meistens zwei bis drei Nächte schläft. Hierbei können ggf. auch schon Behandlungsmöglichkeiten auf ihre Wirksamkeit getestet und eingestellt werden. Unsere Praxis arbeitet insbesondere mit folgenden schlafmedizinischen Einrichtungen zusammen:

• Schlaflabor der Kreisklinik Bad Reichenhall: Infoblatt als PDF
Klinik für Schlafstörungen, Bad Reichenhall
Neurozentrum Prien

Was hilft?

Leidet der Patient unter einer hohen Anzahl von Atemunterbrechungen mit einer ausgeprägten Beeinträchtigung des allgemein Wohlbefindens wie etwa einer starken Tagesmüdigkeit, so ist die wirksamste erprobte Behandlungsmethode das Tragen einer Überdruckbeatmungsmaske während des Schlafs in Verbindung mit einem so genannten CPAP-Beatmungsgerät. Hierbei wird mittels eines Schlauchs und einer speziellen Atemmaske Atemluft unter geringem Druck den Atemwegen zuge-führt und so eine Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr sicher verhindert.

Bei einem gering- bis mittelgradig ausgeprägtem obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS) hilft in vielen Fällen eine vom spezialisierten Zahnarzt individuell angefertigte und einstellbare Unterkiefer-Protrusionsschiene (UPS). Bei diesem Hilfsmittel handelt es sich um zwei Kunststoffschienen, die nachts auf die Zähne des Ober- und Unterkiefers aufgesetzt werden und mittels einer speziellen Verbindungsvorrichtung den Unterkiefer vorn halten und so für eine Freihaltung der Atemwege sorgen.

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Ob die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie mittels einer Unterkieferprotrusionsschiene gegeben sind und welcher Schienentyp im speziellen Fall der geeignetste ist, wird in einer kurzen zahnärztlichen Voruntersuchung geklärt.

Für die Anfertigung des Gerätes selbst sind nur einfache Abdrücke und ein Bißregistrat erforderlich. Nachdem der Patient die Apparatur erhalten hat, kann er selbst in Absprache mit dem Zahnarzt die Feineinstellung des Unterkiefervorschubs zur Sicherung des Behandlungserfolges vornehmen. Die ausreichende Wirksamkeit der Behandlung wird schließlich durch eine Kontrolluntersuchung im Schlaflabor bestätigt.

Allgemeine Tipps zur Reduzierung des Schnarchens:
  • Regelmäßige Schlafzeiten einhalten
  • Keine üppigen Mahlzeiten, kein Alkohol vor dem Schlafen
  • Keine Medikamente, die die Atmung beeinflussen
  • Rückenlage vermeiden
  • Schlafen mit erhöhtem Oberkörper
  • Bei erhöhtem Körpergewicht: Abnehmen!
Falls Sie sich für die Behandlung mit einer Unterkieferprotrusionsschiene interessieren, sprechen Sie uns gerne darauf an. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.dgzs.de

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